Sitzung zur „Gefahr von Rechts in Südneukölln“
Gestern fand die gemeinsame Sitzung der SPD Rudow, der SPD Hufeisensiedlung und der SPD Gropiusstadt zum Thema „Gefahr von Rechts in Südneukölln“ im kleinen Saal des Gemeinschaftshauses Gropiusstadt statt.
Dazu hat uns Matthias Müller von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin über die die Ausmaße und Erkenntnisse der rechten Anschlagserie der letzten Jahre berichtet und mit uns darüber diskutiert, wie Sicherheitsbehörden, Politik und Gesellschaft handeln sollten. Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR) bietet allen Beratung und Unterstützung an, die sich in Berlin für eine demokratische Alltagskultur einsetzen.
Matthias Müller ist in seinem Vortrag u.a. auf die jahrzehntelange Erfahrung in Neukölln mit rechten Aktivitäten eingegangen. Bereits seit den 80er Jahren gibt es – insbesondere in Südneukölln – größere Probleme mit rechtsradikalen Gruppierungen, Kameradschaften und auch Parteien.
Seit Mai 2016 gab es in Neukölln insgesamt 51 Angriffe von Rechts, davon 16 Brandanschläge auf Demokrat*innen, Politiker*innen, Gewerkschafter*innen und für eine offene Gesellschaft engagierte Mitbürger*innen. Vordergründiges Ziel dieser Angriffe von Rechts ist es einzuschüchtern, Angst zu erzeugen, ehrenamtliches Engagement zu schwächen und den öffentlichen Raum zu dominieren. Dabei schrecken Rechtsradikale nicht davor zurück, das Leben von Menschen aufs Spiel zu setzen: Mehrere Autos, die mitten in der Nacht angezündet wurden, standen direkt neben dem Haus der Betroffenen und ihrer Familien.
Bisher ist es den Sicherheitsbehörden nicht gelungen, die Täter zu ermitteln. Es bleibt festzuhalten, dass es vor allem mehr Ermittlungsdruck und weiterhin einen starken Zusammenhalt der gesellschaftlichen und demokratischen Akteure braucht, um dem rechten Terror in Neukölln ein Ende zu bereiten.
Mehr Informationen zur Arbeit und zum Angebot des MBR Berlin: https://www.mbr-berlin.de